Exkurs: Kiels kluge Köpfe

Ehrung der Nobelpreisträger im Ratsdienergarten

Sechs Nobelpreisträger, die allesamt einen Bezug zur Kieler Universität haben, zieren den Ratsdienergarten am Kleinen Kiel: der Physiker Max Planck, die Chemiker Otto Diels, Eduard Buchner und Kurt Alder, der Mediziner Otto Meyerhof sowie der Schriftsteller, Historiker und Jurist Theodor Mommsen.


Blick auf die Plastiken
Forscher-Köpfe im Ratsdienergarten

Der Bredenbeker Bildhauer Jörg Plickat formte die bronzenen Köpfe nach alten Fotos und stellte sie auf mächtige Granitsockel in die Parkanlage. Die Plastiken sind eine Spende der vier Kieler Rotary-Clubs aus Anlass des 350-jährigen Jubiläums der Christian-Albrechts-Universität 2015.

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bedankte sich für die bronzenen Büsten, die fortan in der Obhut des städtischen Grünflächenamtes sind: „Die Nobelpreisträger-Büsten der Kieler Rotary Clubs rücken die große Bedeutung der Wissenschaft für Kiel in den Blick. Unsere Landeshauptstadt bot und bietet Forschung und Lehre auf Weltniveau.“

Der Kieler Max Planck (1858–1947) studierte Physik in München und Berlin. 1885 trat Planck seine erste Professur in Kiel an, wo er bis 1889 eine Professur für Theoretische Physik innehatte. Von 1889 bis zur seiner Emeritierung 1926 lehrte er in Berlin. Für seine Quantentheorie bekam Planck 1918 den Nobelpreis für Physik. 1947 wurde Planck zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt Kiel ernannt.

Der Chemiker Otto Diels (1876–1954) nahm 1895 ein Studium in Berlin auf, wo er nach seinem Abschluss arbeitete und 1915 promovierte. 1916 bis 1944 und 1946 bis 1948 war er Direktor des Chemischen Instituts der Kieler Christian-Albrechts-Universität. 1950 erhielt Diels den Nobelpreis für Chemie gemeinsam mit seinem Schüler Kurt Alder, für die nach ihnen benannte Diels-Alder-Reaktion.

Eduard Buchner (1860–1917) studierte in München Chemie, Botanik und Physik. 1894 bis 1896 war er Professor für Chemie in Kiel und lehrte danach in Tübingen, Berlin, Breslau und Würzburg. 1907 wurde Buchner für die Entdeckung der zellfreien Gärung mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

Kurt Alder (1902–1958) studierte in Berlin und Kiel Chemie und promovierte von 1922 bis 1926 in Kiel. In der Zeit von 1926 bis 1930 war Alder wissenschaftlicher Assistent für Chemie und von 1930 bis 1934 Privatdozent an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; anschließend bis 1937 Chemie-Professor. Im Jahr 1950 erhielt Alder zusammen mit seinem Lehrer Otto Diels den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung und die Entwicklung der Dien-Synthese, die auch Diels-Alder-Reaktion genannt wird.

Der Mediziner Otto Fritz Meyerhof (1884–1951) promovierte und arbeitete in Heidelberg, bevor er 1912 nach Kiel ging. Dort habilitierte er im Jahr 1913. Von 1918 bis 1924 war Meyerhof Professor für Physiologie in Kiel. Für seine Forschungen über den Muskelstoffwechsel wurde Meyerhof 1922 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet, gemeinsam mit dem Engländer Archibald Vivian Hill. 1938 ging Meyerhof nach Paris, 1940 emigrierte er in die USA.

Theodor Mommsen (1817–1903) absolvierte in Kiel sein Jurastudium, bei dem er auch Theodor Storm kennenlernte. Von 1848 an war Mommsen Professor für Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig und lehrte und forschte als Professor an den Universitäten Zürich, Breslau und Berlin. Im Jahr 1902 erhielt Mommsen den Nobelpreis für Literatur für sein Hauptwerk „Römische Geschichte“.

Weitere Persönlichkeiten mit einer Verbindung zur Kieler Universität finden Sie auf uni-kiel.de/grosse-forscher.

 
 - öffnet vergrößerte Ansicht
 - öffnet vergrößerte Ansicht
 - öffnet vergrößerte Ansicht
 - öffnet vergrößerte Ansicht