Wohnen in Kiel Ein Leitfaden für Studierende und Mitarbeitende
Der Start in ein Studium / eine neue Stelle bringt viele Veränderungen mit sich – eine der größten ist oft der Umzug in eine neue Stadt. In Deutschland wird eine Unterkunft nicht automatisch mit der Zulassung zu einem Studiengang zur Verfügung gestellt, sondern muss von den Studierenden selbst organisiert werden.
Egal ob Wohnheim, WG oder eigene Wohnung – hier findest du alle wichtigen Infos zur Wohnungssuche und hilfreiche Tipps für den Start.

Wohnmöglichkeiten für Studierende
Studierendenwohnheime günstig und praktisch
Eine der beliebtesten Wohnformen für Studierende sind die Wohnheime des Studentenwerks Schleswig-Holstein. Diese bieten:
- Günstige Miete inkl. Nebenkosten & Internet
- Niedrige Kaution
- Meistens möblierte Zimmer
- Möglichkeit zum Wäschewaschen
- Gemeinschaftsräume
Die Nachfrage nach diesen Zimmern ist sehr hoch, weshalb es ratsam ist, sich so früh wie möglich zu bewerben.
Internationale Studierende haben die Möglichkeit, sich für eine Zimmerreservierung direkt an das Studentenwerk zu wenden. Außerdem gibt es Wohnheimtutor*innen, die selbst Auslandserfahrungen haben, meistens mehrere Sprachen sprechen und schon länger in Schleswig-Holstein leben.
Für Doktorand*innen stehen die Zimmer des Studentenwerks im Prinzip nicht zur Verfügung. Doktorand*innen mit Stipendium können eventuell jedoch einen Wohnheimplatz durch das International Center bekommen. Doktorand*innen können das Welcome Center kontaktieren.
Wohngemeinschaften (WG) Leben mit anderen Studierenden/Forschenden
Viele Studierende entscheiden sich für eine WG, da dies eine gesellige Wohnform ist, bei der man mit anderen jungen Menschen zusammenlebt. In einer WG hast du üblicherweise dein eigenes Zimmer, teilst dir aber Küche und Bad mit deinen Mitbewohner*innen. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, schnell Anschluss zu finden, besonders wenn du neu in Kiel bist.
Die Miete für ein WG-Zimmer kann stark variieren, abhängig von der Lage, der Größe und den enthaltenen Nebenkosten. Während einige WGs bereits möbliert sind, musst du meistens deine eigenen Möbel mitbringen. Beachte, dass du in manchen WGs eine Kaution zahlen musst, die in der Regel bis zu drei Monatsmieten betragen kann.
Die Wohnungssuche für WGs erfolgt oft über Online-Plattformen wie WG-Gesucht oder Facebook-Gruppen wie „Wohnungsmarkt Kiel“.
Weitere Wohnheime von privaten oder kirchlichen Trägern
- Deutsch-Nordische Burse
- Westside Living (Altenholz, nicht Kiel)
- Wohnheim der Wirtschaftsakademie
- Haus Welt-Club
- Ferdinand-Tönnies-Haus
- Hermann-Ehlers-Haus
- Studentenapartments Kiel
- Wohnungsvermietung West
- Unidorm
- Studenten Butze
- Studentenwohnheim Kiel-Wik
- campus Glück
- Harms 79
- Home & Co
- Dietrich-Bonhoeffer-Haus
- Theologisches Studienhaus Kieler Kloster
- Haus Düsternbrook
Eigene Wohnung unabhängig, aber teurer
Wer lieber alleine wohnen möchte, kann sich für eine eigene Wohnung entscheiden. Diese Wohnform bietet maximale Unabhängigkeit, ist aber meist die teuerste Option. Zusätzlich zur Kaltmiete kommen Nebenkosten für Strom, Wasser, Heizung und Internet hinzu, die nicht immer im Mietpreis enthalten sind.
Gerade in der Innenstadt sind Wohnungen oft teuer und schwer zu finden. Eine Alternative kann es sein, etwas außerhalb und weiter weg vom Campus zu suchen – durch das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz in Kiel lassen sich viele Stadtteile bequem erreichen.
Für die Anmietung einer Wohnung verlangen Vermieter häufig Unterlagen und Nachweise, z.B. einen Einkommensnachweis (Arbeitsvertrag bzw. Kontoauszüge), eine Kreditauskunft (sog. Schufa), Referenzen von früheren Vermietern und die sog. Mieterselbstauskunft. Eine SCHUFA-Auskunft (Datenkopie) kann hier kostenlos bestellt werden.
Wohnen für Hilfe Wohnraum gegen Unterstützung
Ein besonderes Wohnmodell ist das Konzept „Wohnen für Hilfe“. Hierbei wohnen Studierende kostengünstig oder sogar mietfrei bei Familien oder älteren Menschen, denen sie im Gegenzug im Haushalt oder Garten helfen. Die Faustregel lautet: Pro Quadratmeter Wohnraum wird eine Stunde Hilfe im Monat geleistet. Lediglich Nebenkosten wie Strom und Heizung müssen selbst getragen werden.
Mehr Infos beim StudentenwerkWohnungssuche So findest du ein Zimmer in Kiel
Die Wohnungssuche kann besonders zu Semesterbeginn herausfordernd sein, da viele Studierende gleichzeitig auf der Suche sind. Um deine Chancen zu erhöhen, solltest du dich frühzeitig um ein Zimmer kümmern und verschiedene Kanäle für die Suche nutzen.
Tipps für die Wohnungssuche
- Starte frühzeitig: Besonders in den Monaten März/April und September/Oktober sind WG-Zimmer und Wohnungen sehr gefragt.
- Facebook-Gruppen checken: Viele WGs suchen dort direkt nach neuen Mitbewohner*innen.
- Persönliche Besichtigung lohnt sich: Wenn du bereits in Kiel bist, ist es oft leichter, ein Zimmer zu bekommen, da du dich direkt vorstellen kannst.
- Nutze verschiedene Online-Plattformen: oft lohnt es sich, ein Premium-Konto zu bezahlen, weil du dann Wohnungsanzeigen siehst, die nur für Premium-Nutzer bestimmt sind.
Übergangslösungen
Falls du nicht direkt zu Semesterbeginn eine langfristige Wohnmöglichkeit finden konntest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zwischenzeit zu überbrücken.
Für ein paar Tage:
Für ein paar Monate:
- Airbnb oder
- Wohnungen, die zur Zwischenmiete angeboten werden
Hinweis: Internationale Studierende und Forschende können einen Wohnberechtigungsschein beantragen. Dieser ermöglicht es, eine sozial geförderte Wohnung zu mieten. Das sind Wohnungen, die mit staatlichen Mitteln gebaut wurden und nur an Personen mit geringem Einkommen vergeben werden. Die Miete für solche Wohnungen ist meist niedriger als die anderer Wohnungen.
Wichtige Begriffe rund ums Mieten
Hier sind einige wichtige Begriffe, die dir auf der Suche nach einer Wohnung über den Weg laufen könnten und die du kennen solltest:
- Vermieter*in: Person, die ein Zimmer / eine Wohnung anbietet
- Mieter*in: Eine Person, die eine Wohnung oder ein Zimmer einer Vermieterin / eines Vermieters gegen Zahlung einer monatlichen Miete nutzt.
- Hauptmieter*in: Die Person, die den offiziellen Mietvertrag für eine Wohnung oder ein Haus mit der Vermieterin / dem Vermieter abgeschlossen hat und ggf. einzelne Zimmer an Untermieter*innen weitervermietet.
- Nachmieter*in: Eine Person, die den Mietvertrag einer bisherigen Mieterin / eines bisherigen Mieters übernimmt, sodass diese*r vorzeitig ausziehen kann, ohne die Kündigungsfrist einhalten zu müssen.
- Kaltmiete: Die reine Miete ohne Nebenkosten.
- Warmmiete: Die Miete inklusive Nebenkosten wie Wasser und Heizung.
- Nebenkosten: Nebenkosten sind die zusätzlichen Betriebskosten zur Kaltmiete, die unter anderem Heizung, Wasser, Müllabfuhr und Hausmeisterdienste umfassen und entweder pauschal oder als Vorauszahlung mit späterer Abrechnung gezahlt werden.
- Zwischenmiete: Eine temporäre Mietvereinbarung, bei der jemand für einen begrenzten Zeitraum (z. B. 3–6 Monate) ein Zimmer oder eine Wohnung nutzt, während die eigentliche Mieterin / der eigentliche Mieter vorübergehend abwesend ist.
- Kaution: Eine Sicherheitsleistung, die oft drei Monatskaltmieten beträgt und beim Auszug zurückgezahlt wird, sofern keine Schäden entstanden sind.
- Kündigungsfrist: In der Regel beträgt die Kündigungsfrist für Mietverträge drei Monate.
- Rundfunkbeitrag: Eine gesetzlich verpflichtende Abgabe in Deutschland, mit der die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ARD, ZDF, Deutschlandradio) finanziert werden, unabhängig davon, ob deren Angebote genutzt werden. Mehr Informationen zum Rundfunkbeitrag
Hier findest du eine Liste mit häufig genutzten Abkürzungen rund um das Thema Wohnen.
Hilfreiche Dokumente
Illustriertes Wohnheimwörterbuch: Das Studentenwerk hat eine Broschüre / Wörterbuch, mit allen wichtigen Informationen und Begriffen rund um das Leben in einem Wohnheim herausgebracht.
Wie kontaktiere ich einen Vermieter?: Diese Übersicht hilft dir dabei, eine erste E-Mail an deinen potenziellen neuen Vermieter zu schreiben. Darin erfährst du, welche Informationen ein*e Vermieter*in von dir braucht und wie du sie auf Deutsch formulieren kannst.
How to Avoid Housing Fraud – Tipps für internationale Studierende: Betrüger haben es oft auf Studenten abgesehen, die dringend eine Wohnung suchen. In diesem Dokument findest du wichtige Hinweise und Informationen, um dich vor Wohnungsbetrug zu schützen.
Schriftlicher Mietvertrag
Ein schriftlicher Mietvertrag ist Pflicht. Darin sollten alle Details wie Mietpreis, Nebenkosten, Kaution und Kündigungsfrist klar geregelt sein.