Wissenschafts-News
Jahresvortrag der Universitäts-Gesellschaft: Junge Wissenschaftlerinnen stellen ihre Forschungen vor
Wie kann es gelingen, von der Couch aus die antarktische Tiefsee zu erforschen? Warum war es gerade in Schleswig-Holstein etlichen ehemaligen Nazis möglich, ihre Karrieren nach 1945 fortzusetzen? Und was haben die gewundenen Arme von Spiralgalaxien mit der Entstehung von Sternen zu tun? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des traditionellen Jahresvortrags, mit dem die Landeshauptstadt Kiel und die Schleswig-Holsteinische Universitäts-Gesellschaft (SHUG) ins neue Jahr starten: am Dienstag, 31. Januar, um 19 Uhr im Ratssaal des Rathauses, Fleethörn 9 (Zugang über Rathauseingang Waisenhofstraße). Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Erstmals konnten als Vortragende drei junge Wissenschaftlerinnen der Christian-Albrechts-Universität (CAU) gewonnen werden. Sie engagieren sich in der Jungen SHUG, die in Zusammenarbeit mit dem Graduiertenzentrum der Kieler Universität das Programm der SHUG mit Vorträgen von jungen Menschen ergänzt, die gerade an ihren Master- oder Doktorarbeiten schreiben.
Die drei Kurzvorträge vermitteln einen spannenden Einblick in die Vielfalt wissenschaftlicher Fragestellungen an der CAU. Die Physikerin Melina Seidel war bereits als Schülerin fasziniert von den Galaxien im Universum. Ihre Forschungen liefern neue Erkenntnisse über Spiralgalaxien und Sternentstehungsgebiete, die sie mit ihrer Computersimulation auf relativ einfache Weise erklärt.
Mit ihrem Beitrag „Schleswig-Holstein und das Hakenkreuz“ zeigt die Historikerin Karen Bruhn am Beispiel der Kieler Universität, wie es belasteten Dozenten gelang, sich nach 1945 erfolgreich vom NS-Regime zu distanzieren und ihre Karrieren fortzuführen. Die Biologin Sophie Schindler untersucht die Vielfalt antarktischer Tiefsee-Kraken und bedient sich dabei modernster Beobachtungstechniken, weit vom Weddellmeer entfernt.
Der Wissenschaftliche Leiter der SHUG, Prof. Dr. Wolfgang Duschl, führt in die Veranstaltung ein, Kiels Bürgermeisterin und Wissenschaftsdezernentin Renate Treutel und Uni-Präsidentin Prof. Dr. Simone Fulda sprechen Grußworte.
Pressemeldung 036/19. Januar 2023/Dr-ang